Die Herstellung von Leder ist ein langwieriger und aufwändiger Prozess und die Gerbung einer der ältesten kulturellen Erfindungen. Das Gerben (Schritt 7 im obigen Prozess), ist einer der wichtigsten Prozesse der Lederherstellung und stellt zugleich auch den umstrittensten dar.
Das Chromgerbungsverfahren wird bei über 85 % des verwendeten Leders eingesetzt. Es bietet dem Hersteller viele Vorteile gegenüber anderen Gerbungsarten, ist allerdings auch sehr umweltbelastend.
Die Gerbung dauert nur einige Stunden, das daraus resultierende Leder ist sehr reißfest und leicht. Die Gerbstoffe sind Chrom-III- Salze, die die Eiweißfasern in der Tierhaut verknüpfen und somit stabilisieren. Diese Salze reichern sich in der Umwelt an, was deutlich wird, wenn die Bodenqualitäten in den Umgebungen von Gerbereien geprüft werden, da diese meistens hoch belastet sind. Zusätzlich dringt der Stoff durch das Abwasser der Herstellung sowie durch Entsorgung von Lederprodukten in die Umwelt. In Wasser vorkommendes Chrom ist besonders für Fische und andere Mikroorganismen bedrohlich und lebensgefährlich.
Zusätzlich ist Chrom sehr schwer recycelbar, wird in großen Lederindustrieländern wie China, Indien, Bangladesch oder Brasilien jedoch nach Gebrauch mit anderen Abfällen der Gerberei wie Salzen, Proteinen, Sulfiden oder auch Säuren einfach in der Natur entsorgt. Dieses zerstört langfristig Lebensräume für Mensch und Tier.
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